Am letzten Freitag war es wieder einmal soweit. Da scharte IDC Deutschland zum wiederholten Male eine illustre Runde um sich. Zwar immer noch sehr digital und virtuell, dafür aber nicht minder spannend.
Das Thema der freitäglichen Sitzung hatte mit der Frage zu tun, auf welchem Level sich die Netzwerkinfrastrukturen hierzulande befinden, wofür sie hauptsächlich eingesetzt werden und wie innovativ sich das Ganze gestaltet. Spoiler: Es wird leider immer noch eher verwaltet als erfunden. Dazu aber gleich mehr.
Der nächste IDC-Presseonlinetisch schart wieder zahlreiche interessierten Menschen um sich. Schließlich können wir heute lernen, wie es um die Netzwerklandschaft hierzulande bestellt ist. Bin gespannt auf die Sprecher von @Cisco_Germany und @Riverbed_DACH.
#SDN #NFV pic.twitter.com/qSa4jp84c0
— Michael Hülskötter (@mhuelskoetter) March 26, 2021
Die zugehörige Studie wurde offenkundig aus drei wesentlichen Gründen erhoben: Datenwachstum, IT-Betrieb und Dezentralisierung. Alle drei Aspekte erfordern leistungsfähige Netze und Netzwerke, sowohl im drahtgebundenen als auch drahtlosen Kontext.
Das Netzwerk von heute wird mit zahlreichen Anforderungen konfrontiert. Eine gute Gelegenheit für eine diesbezügliche Studie. #studie @IDC_Deutschland #idcnt21 pic.twitter.com/vp9WalVAHg
— Michael Hülskötter (@mhuelskoetter) March 26, 2021
Sieht man sich den Wikipedia-Eintrag zum Begriff „Software-defined Networking“ an, fällt eines direkt auf: Die ersten Konzepte stammen wohl aus dem Jahr 2005. Berücksichtigt man die Zeitspanne, die seitdem vergangen ist, mutet die nächste Folge mit der Überschrift „Die Zukunft ist Software-Defined“ ein wenig altbacken an. Mag aber sein, dass in dieser Erkenntnis das ganze Dilemma der aktuellen Netzwerkinfrastrukturen und deren Betreiber steckt.
Und ich dachte, dass Software-defined-Ansätze schon recht verbreitet sind… #studie @IDC_Deutschland #idcnt21 pic.twitter.com/dD9gmzl4r0
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Im Gegensatz dazu hielt die nächste Folie keine allzu großen Überraschungen bereit. So bewertete über die Hälfte der Befragten die Themen Sicherheit und Compliance als die größten Hürden und Herausforderungen, was den Netzwerkbetrieb im Allgemeinen betrifft.
Kein Wunder, dass sich allgemein gültige Themen wie Sicherheit, Compliance und Cloud auch im Netzwerkbereich widerspiegeln. #studie @IDC_Deutschland #idcnt21 pic.twitter.com/IQAIlpdudB
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Ich hatte es weiter oben schon angekündigt: Wenn es um neue Netzwerktechniken wie Software-defined Networking hierzulande geht, wird immer noch eher verwaltet als erfunden. Dazu passt sehr gut die nächste Folie. Aus der geht nämlich hervor, dass die Hälfte der Geschäftsführer die Netzwerktechnik eher als lästiges Übel denn als Innovationstreiber bewertet.
Wir schreiben das Jahr 2021, und die Netzwerktechnik wird immer noch auf das Thema Konnektivität reduziert. Erstaunliche Erkenntnis… #studie @IDC_Deutschland #idcnt21 pic.twitter.com/SmzX26dY5U
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Daher wundert es kaum, dass Dreiviertel der hiesigen Netzwerkteams mit ihren Jobs schlichtweg überfordert sind. Das kann kaum überraschen, wenn man bedenkt, dass die Hälfte der Geschäftsführer einen Admin-Job hauptsächlich unter Kostenaspekten betrachten und weniger darüber nachdenken, wie diesen Menschen geholfen werden könnte, ihrer Arbeit besser nachzugehen.
Wow, das ist ein bisschen "scary"! Dreiviertel der Netwetzwerkteams fühlen mit den aktuellen Anforderungen und Aufgaben überfordert! #studie @IDC_Deutschland #idcnt21 pic.twitter.com/PEjtPpNKH6
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Diese Erkenntnis setzt sich auf der nächste Folie fort. Laut dieser stellt sich nämlich die Mitarbeiterzufriedenheit ziemlich schlecht dar, was die Bewertung des Netzwerk-Management-Erfolgs betrifft. Daran sollten Unternehmen unbedingt arbeiten.
Warum dem Bewerten der Mitarbeiterzufriedenheit in so wenigen Fällen eine entsprechende Wichtigkeit beigemessen wird, ist sehr erstaunlich. Hängt aber natürlich direkt mit der Überforderung vieler Netzwerker zu tun. #studie @IDC_Deutschland #idcnt21 pic.twitter.com/MieyyWfiAZ
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Ganz am Schluss des digitalen Events tauchte noch eine Folie auf, die belegt, woran es vielen Unternehmen hierzulande immer noch mangelt: An innovativen Ideen und Visionen. Anders ist es nicht zu erklären, warum bei der Bewertung eines Software-definierten Netzwerks vor allem Gründe wie Kostenoptimierung, Reduktion des Hardware-Managements und Sicherheitsbedenken auftauchen. Immerhin: Dass Software-Defined Netzwerke nötig sind, darüber sind sich fast alle einig.
"Reduziert", "optimiert", "effizienter". Das sind die wesentlichen Kriterien, die den Befragten zum Thema Software-defined Netzwerke einfällt. Warum tauchen da Begriffe wie "innovativ" oder "modern" nicht auf? #studie @IDC_Deutschland #idcnt21 pic.twitter.com/yNXhGfnHIr
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