IDC-Studie: Netzwerk-Transformation in Deutschland 2021

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Am letzten Freitag war es wieder einmal soweit. Da scharte IDC Deutschland zum wiederholten Male eine illustre Runde um sich. Zwar immer noch sehr digital und virtuell, dafür aber nicht minder spannend.

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Das Thema der freitäglichen Sitzung hatte mit der Frage zu tun, auf welchem Level sich die Netzwerkinfrastrukturen hierzulande befinden, wofür sie hauptsächlich eingesetzt werden und wie innovativ sich das Ganze gestaltet. Spoiler: Es wird leider immer noch eher verwaltet als erfunden. Dazu aber gleich mehr.

Die zugehörige Studie wurde offenkundig aus drei wesentlichen Gründen erhoben: Datenwachstum, IT-Betrieb und Dezentralisierung. Alle drei Aspekte erfordern leistungsfähige Netze und Netzwerke, sowohl im drahtgebundenen als auch drahtlosen Kontext.

Sieht man sich den Wikipedia-Eintrag zum Begriff „Software-defined Networking“ an, fällt eines direkt auf: Die ersten Konzepte stammen wohl aus dem Jahr 2005. Berücksichtigt man die Zeitspanne, die seitdem vergangen ist, mutet die nächste Folge mit der Überschrift „Die Zukunft ist Software-Defined“ ein wenig altbacken an. Mag aber sein, dass in dieser Erkenntnis das ganze Dilemma der aktuellen Netzwerkinfrastrukturen und deren Betreiber steckt.

Im Gegensatz dazu hielt die nächste Folie keine allzu großen Überraschungen bereit. So bewertete über die Hälfte der Befragten die Themen Sicherheit und Compliance als die größten Hürden und Herausforderungen, was den Netzwerkbetrieb im Allgemeinen betrifft.

Ich hatte es weiter oben schon angekündigt: Wenn es um neue Netzwerktechniken wie Software-defined Networking hierzulande geht, wird immer noch eher verwaltet als erfunden. Dazu passt sehr gut die nächste Folie. Aus der geht nämlich hervor, dass die Hälfte der Geschäftsführer die Netzwerktechnik eher als lästiges Übel denn als Innovationstreiber bewertet.

Daher wundert es kaum, dass Dreiviertel der hiesigen Netzwerkteams mit ihren Jobs schlichtweg überfordert sind. Das kann kaum überraschen, wenn man bedenkt, dass die Hälfte der Geschäftsführer einen Admin-Job hauptsächlich unter Kostenaspekten betrachten und weniger darüber nachdenken, wie diesen Menschen geholfen werden könnte, ihrer Arbeit besser nachzugehen.

Diese Erkenntnis setzt sich auf der nächste Folie fort. Laut dieser stellt sich nämlich die Mitarbeiterzufriedenheit ziemlich schlecht dar, was die Bewertung des Netzwerk-Management-Erfolgs betrifft. Daran sollten Unternehmen unbedingt arbeiten.

Ganz am Schluss des digitalen Events tauchte noch eine Folie auf, die belegt, woran es vielen Unternehmen hierzulande immer noch mangelt: An innovativen Ideen und Visionen. Anders ist es nicht zu erklären, warum bei der Bewertung eines Software-definierten Netzwerks vor allem Gründe wie Kostenoptimierung, Reduktion des Hardware-Managements und Sicherheitsbedenken auftauchen. Immerhin: Dass Software-Defined Netzwerke nötig sind, darüber sind sich fast alle einig.